Grundlagen der pädagogischen Arbeit


Wir verstehen sowohl das einzelne Kind, als auch die gesamte Kindergruppe als Ausgangspunkt unserer pädagogischen Arbeit. Deshalb möchten wir unsere Arbeit am Kind, an den realen Gegebenheiten seines Aufwachsens, seiner Entwicklung und seinen Bedürfnissen orientieren. Aus diesem Grund ist uns eine konstruktive Zusammenarbeit mit den Eltern sehr wichtig.

 

 

Das freie Spiel hat in unserer Arbeit und auch bei den Kindern einen sehr hohen Stellenwert. Rollenspiele wie „Mutter, Vater, Kind“, Waldarbeiter, Polizei oder Raubkatze (weil sie so gut klettern können) werden im Wald fast täglich gespielt. Aus einem Baumstumpf wird ein Herd, auf dem mit den mitgebrachten Kochutensilien aus Erde, Blättern und Eicheln eine Suppe gekocht wird. Aus Laub und Blättern wird ein Nest gebaut, aus großen Ästen ein Tipi.

Es ist uns ein Anliegen, den Tag mit den Kindern bewusst zu erleben und aktiv zu gestalten. Wir bieten ihnen dafür einen kontinuierlichen, vertrauensvollen, sicheren und unterstützenden Rahmen, so dass sich die Selbstständigkeit eines Jeden entwickeln und entfalten kann.

Wir unterstützen die Neugier und Experimentierfreude der Kinder, so werden sie zu Forschern und Entdeckern.

Die Kinder des Wanderkindergartens werden körperlich widerstandsfähiger, kräftig, ausdauernd, geschickt und gewandt. Durch das Laufen, Balancieren und Klettern wird ihre Motorik umfassend gefordert und gefördert. Jeder Baumstamm fordert die Kinder zum Balancieren auf. Jeder Bach möchte von den Kindern übersprungen werden. Jeder Hang reizt, um ihn hoch zu klettern und anschließend wieder herunterzurutschen, herunterzulaufen oder sogar herunterzurollen – jeder nach seinen Möglichkeiten.

 

Außerdem bietet der Wald vielfältige sinnliche Erfahrungen. Hier kommen die Sinne ganz automatisch zum Einsatz. Wir genießen die ersten warmen Frühlingssonnenstrahlen, erleben wie die Knospen aufbrechen, hören im Frühling viel mehr Geräusche als im Winter. Baden unsere Füße im heißen Sommer im Bach, gehen barfuß, riechen die vielen Blumen auf der Himmelswiese. Wir lassen uns im Herbst den Wind um die Nase wehen, probieren wie der Regen schmeckt. Wir erleben den Schnee, erleben Kälte und wie gut uns ein warmer Tee tut.

Entscheidend für das Gelingen des Wanderkindergartens ist die Herstellung eines guten Gruppengefüges. In der Gruppe sollen sich die Kleineren geschützt fühlen, während die Größeren mit längerer Walderfahrung ihr Wissen weitergeben, mehr eigene Ideen einbringen können, aber auch schon für die Einhaltung der Gruppenregeln und -rituale mitverantwortlich sind. Die Großen helfen den Kleinen, wir halten zusammen und nehmen Rücksicht aufeinander.